Mittwoch, 30. April 2014

Aller Abschied ist schwer...

Denn wir mussten uns alle irgendwie verabschieden: Soetkin und Matt wuerden Richtung Norden fahren um noch ne Woche Urlaub zu machen und dann wuerde Matt heimfliegen und Soetkin alleine zurueck nach Fort Portal kommen, Thomas und Dennis wuerden am Donnerstag zurueck nach Belgien fliegen und so beschloss ich, dass es auch fuer mich an der Zeit war weiter zu ziehen und ich buchte mir den Bus fuer Dienstag Abend nach Kabale, um an den See Bunyonyi zu fahren.

Jolien und ich verbrachten den letzten Nachmittag noch bei den belgischen Jungs und dann wollte ich los, um meinen Rucksack zu holen (die wohnen ganz in der Naehe) und dann mit ihnen gemeinsam in die Stadt zu fahren zum Bus. Doch es schuette wie aus Kuebeln als ich mich auf den Weg machen musste, aber ich hatte ja keine Chance. Als ich wieder an deren Haus ankam, kamen sie mir schon entgegegen. Wenn es regnet, stoppt in Afrika alles und so gab es natuerlich keine Bodafahrer. Also mussten wir den ganzen Weg laufen und es war wahnsinnig lieb von meinen Belgiern, dass sie mich trotz dem Monsunartigem Regen begleiteten. Thomas hatte sogar ein Handtuch mitgebracht, was mir leider jedoch nicht viel half, da ich mich nicht umziehen konnte und die ganze Nacht klatschnass und frierend im Bus verbringen musste.
Als ich endlich im Bus sass, sangen Thomas und Jolien noch fuer mich – was der ganze Bus ziemlich amuesant fand. Es ist so schoen, Freunde zu haben!

In Kabale kam ich um 2:20 Uhr nachts an. Na super. Zuerst realisierte ich es auch gar nicht wirklich, doch da ich ja nachgefragt hatte, ob ich im Bus bleiben kann und die Erlaubnis bekommen hatte, versuchte ich dort zu schlafen. Doch das ist einfacher gesagt als getan, denn ich war ja immer noch nass, der Gepaeckraum abgeschlossen, sodass ich 
nicht an meine trockenen Klamotten konnte und wie wahnsinnig zitterte. Und als Extra gabs noch einige Maenner im Bus, die sich lautstark unterhielten. Um 7 Uhr war es endlich hell genug, um sich auf die Strasse zu wagen und ich rief das Hostel auf der Insel an, dass ich jetzt von Kabale aus losfahren wuerde, ob sie mir das Kanu schicken koennten. So hatten wir es am Tag zuvor ausgemacht. Doch jetzt war der Typ am anderen Ende super unfreundlich, sagte zuerst vor 8 kann er kein Boot schicken und dann vor halb 9. Mir war das dann zu bloed und ich rief bei nem Hostel in Kabale an und dort waren sie super lieb.

Da mein Handy durch den starken Regen ziemlich beschaedigt worden war (man sah deutlich, dass in der Haelfte des Bildschirms das Wasser stand) fragte ich nach, ob ich denn ein bisschen Reis haben koennte um mein Handy darin zu betten – doch die Kueche hatte bereits alles gekocht und so meinte der Hostelbesitzer kurz entschlossen, er haette einen Freund in dem Laden nebenan und wir gingen dort hin und versenkten mein Handy im Sack voll Reis. Die Leute spaeter staunten nicht schlecht als ich mein Handy wieder abholen wollte und ihnen erklaerte es wuerde in ihrem Reis lagern :D
Den Tag verbrachte ich dann schlafend und lesend, denn der einzige andere Hostelgast – ein Englaender – sass die ganze Zeit hinter seinem Handy im WiFi Bereich. Er redete nur kurz mit mir, um mir die wahnwitzige Idee mit zu teilen, dass er sich ein Kanu leihen will und dann in der Mitte vom See sein Zelt auf dem Kanu aufbauen will und ne Woche paddelnd auf dem See zu verbringen. Gut, dass gerade Regenzeit mit super viel Blitzen ist. Da ists natuerlich ne gute Idee mitten auf dem See zu zelten…

Am naechsten Tag bin ich dann doch zu dem Inselhostel losgezogen und es war dort wirklich super schoen (auch wenn die Kanufahrt dorthin ein bisschen scary war, denn das Kanu ist einfach ein ausgehoelter Baumstamm und die Wellen ziemlich hoch, da ein Sturm aufzog).

Auf der Insel ging ich spazieren, schwimmen, las ganz viel, genoss das gute Essen und genoss die wunderschoene Landschaft.

Doch irgendwie hatte ich das Gefuehl, dass Jolien einsam ist und auch ich vermisste meine Belgier und so fragte ich, ob sie was dagegen haetten, wenn ich wieder zurueck kommen wuerde und sie waren darueber sehr erfreut.
Also setzte ich mich am Sonntag Abend in den Bus und fuhr zurueck nach Fort Portal und verbrachte noch mal eine Woche mit den besten Belgierinnen! Morgen fahren wir gemeinsam nochmal nach Bunyonyi und danach werd ich mich nach Kampala bzw Jinja begeben um raften zu gehen
J 

Gestern, auf dem Weg zur Stadt, nahmen wir uns ein Boda. Jawohl, eins! Zu viert auf einem Motorrad war eine ziemlich witzige Erfahrung und wir lachten die ganze Zeit bis uns der Boda-Fahrer fragte: "What are you so excited about?", was bei uns nur einen weiteren Lachanfall ausloeste :D Aber hey, habt ihr das schon mal gemacht? Es macht Spass (aber nur auf kurzen Strecken!)

Ostern bei den wilden Tieren - Queen Elizabeth Nationalpark

Zusammen mit Thomas, Dennis und Abit wollten wir anderen 4 uns auf den Weg in den Nationalpark machen. Dafuer konnten wir das Auto schon am Tag zuvor von einem Afrikaner im Ort mieten und hatten vor uns mit dem Toyota also am Karfreitag in die Kyaninga Lodge zu begeben, in der meine “WG” und ich schon ein paar Tage zuvor gewesen waren und wo es unglaublich schoen ist. Die Lodge ist ca 12 Kilometer ausserhalb der Stadt und was sie so einzigartig macht ist ihre Lage: Weit und breit keine Haeuser, nur gruene Kraterhuegel und das beste: Ein tuerkisblauer See, der bilharziafrei ist! Der See war auch wieder unser Ziel, denn er liegt ca 300 Meter einige Treppen nach unten und von der Lodge aus wird man nicht gesehen, wenn man sich auf deren Plattform im Wasser gemuetlich sonnt. Bis wir endlich loskamen verging wieder ewig viel Zeit. Ja, wir sind in Afrika, zu Zeitangaben muss man grundsaetzlich 3 Stunden hinzufuegen... So hatte naemlich Abit seine Kamera bei nem Freund am anderen Ende der Stadt, wo wir noch hinfahren mussten. Und wir hatten nicht mit den Katholiken gerechnet, die in einer riessigen Menge, jeder mit einem Kreuz bewaffnet, durch die Stadt zogen und den Verkehr behinderten. Und zu guter Letzt reichte der Sprit auch nicht bis zur Tankstelle, sodass wir alle ausstiegen und schieben mussten. Ein amuesierender Anblick fuer alle Afrikaner war: 5 Mzungus rennen hinter einem Auto her, Jolien sitzt drin und filmt und unser Afrianer laeuft nur mit einer Hand zur Zierde am Auto mit :D
Doch als wir dann endlich mal ankamen, hatten wir Pech: Die Lodge war ueber Ostern fuer Tagesbesucher geschlossen. Aber wenn man was wirklich will, kriegt man es natuerlich auch. So mussten wir zwar zunaechst eine noch schlechtere Strasse entlang fahren um dann noch einige Felder zu ueberqueren und einen steilen Weg nach unten laufen, nur um dann festzustellen, dass es auf der anderen Seite des Sees nicht so schoen ist und wir uns entlang des Kraters auf Kyaninga Grundstueck begaben und uns ganz Heimlich nach unten zur Plattform schlichen. Doch bis wir das mal geschafft hatten war ne ganze Weile vergangen, denn 7 verschiedene Meinungen sind nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen und schliesslich siegte der Gruppenzwang, dass uns Jolien und der beleibte Abit zum See folgten, nachdem Soetkin, Matt und ich ihnen von der Plattform aus ans andere Ufer zuwinkten und auch Dennis und Thomas kurz darauf auftauchten.Natuerlich bemerkte uns niemand und wir hatten den ganzen, zunaechst verregneten und dann doch sonnigen Nachmittag fuer uns alleine und genossen ihn sichtlich mit schwimmen und selbst gemachter Pizza essen.
J

Und dann ging es am Karsamstag also los in den Nationalpark – noch ohne irgend eine 
weitere Planung und ohne Unterkunft, denn alle die fuer uns bezahlbar gewesen waren waren ausgebucht und mit unserer afrikanischen Laessigkeit, die wir uns mittlerweile alle angewoehnt hatten hofften wir einfach, noch was zu finden, was uns dank Abit auch gelang: Wir hatten eine mega geniale Lodge mit jeweils 2 Personen in eine eigene “Huette” mit eigenem Badezimmer. Und  ein mega geniales Abendessen sowie Fruehstueck waren auch insklusive! Den Preis verrat ich euch nicht, ihr wuerdet nur gruen und gelb vor Neid werden :D Der eigentliche Preis war 150 Dollar pro Nacht, nur so um auszudruecken in was fuer einer Luxuslodge wir untergekommen waren ;)
Auch die Autofahrt war ein kleines Abenteuer, denn bereits nach einer halben Stunde wurden wir von Polizisten gestoppt. Die stehen hier immer am Strassenrand, also dachten wir uns nichts dabei. Doch dann wurden wir darauf hingewiesen, dass wir keinen Versicherungsaufkleber an der Scheibe haben. Also das ganze Auto durchsuchen und den Besitzer des Wagens anrufen. Verdammt, er hat keine Versicherung. Das sagten wir den Polizisten natuerlich nicht, sondern versuchten uns rauszureden (und Soetkin versuchte weiblichen Charme spielen zu lassen, was leider nicht ganz klappte). Wir schafften es schliesslich, nur 20 000 USD (6 Euro) Korruptionsgeld bezahlen zu müssen (davon liessen sie sich nicht abbringen...) und weiter zu fahren. Dauer der Angelegenheit? Ca ne halbe Stunde. Doch damit war das Problem noch nicht behoben, schliesslich hatten wir immer noch keine Versicherung und hier stehen echt super viele Verkehrspolizisten am Strassenrand. Und ja, wir wurden JEDES MAL gestoppt. Doch wir hatten eine neue Taktik entwickelt und erinnerten uns an Madagaskar: "Smile and wave, boys, smile and wave!" Und ob ihrs glaubt oder nicht, die Taktik funktionierte und wir wurden sofort ohne weitere Kontrolle weitergewunken :)


Schon auf der Fahrt zum Nationalpark sahen wir nicht weit von der Strasse entfernt eine Elefantenherde!
Im Park begaben wir uns am spaeten Nachmittag  nach einem fuellenden Mittagessen auf ein Boot, das den Kazinga Channel entlang fuhr und es war wirklich genial! Wir waren fast alleine auf dem Boot und sahen unzaehlige Nilpferde, einige Krokodile, Bueffel, Chameleons und wahnsinnig schoene Voegel! Ganz zu schweigen von der genialen Natur
J

Den Abend verbrachten wir nach dem genialen Buffetabendessen am Lagerfeuer mit guten Gespraechen,  in den Himmel schauend um Sternschnuppen zu sehen. Was sich aber nach einiger Zeit als Fireflies herausstellte. So ein Mist :D

Am naechsten Morgen gings dann ganz frueh los, damit wir die Tiere im Morgengrauen erwischen konnten. Doch mit unserem Guide hatten wir nicht ganz so grosses Glueck. Sagen wir mal, jeder im Auto hatte mehr Ahnung als er. Seine Standartantwort, wenn wir ihn etwas fragten war: “That one I`m not so sure about.” Aber er brachte uns wenigstens zu den Plaetzen mit den Tieren. Ob geplant oder Zufall ist allerdings nicht so ganz sicher :D
Unser Auto war ja die liebe Rosi, ein Familienvan, fuer ne Safari jetzt nicht unbedingt das praktischste Auto. Aber Thomas meisterte es geschickt, die Wasserloecher und matschigen Strassen zu umfahren, auch wenn wir die Regeln im Nationalpark nicht auszusteigen deswegen nicht ganz befolgten. Aber fuer uns gelten ja sowieso eigene Regeln und so fuhren wir mit offener Tuer und einer hing aus dem Beifahrerfenster waehrend 3 Leute in der ersten “Reihe” sassen. Ja, wir sind schon Afrikaner geworden. Den Guide verfrachteten wir ganz nach hinten, nachdem wir seine Unnuetzlichkeit festgestellt hatten :D

Wir sahen Loewen! (Ja, wir hatten die Autotuer immer noch offen, fiel uns hinterher auf ;)) Ausserdem ein paar Waterbucks, viele Antilopen, eine sprintende Hyaene und einige alte einsame Elefanten (wobei der letzte, den wir sahen, wieder fuer einen Lacher sorgte. Dazu gleich mehr!)
Auf der Suche nach Leoparden jedoch waren wir nicht erfolgreich, wobei unser Guide jedoch immer wieder sagte: “Let the door closed, we expect leopards here.” Wir nahmen ihn jedoch nicht wirklich ernst, denn Waterbucks grasten ganz enspannt in der Naehe und ein Hirte trieb seine Kuhherde vor sich her. Aber klar, da kommt gleich ein Leopard aus dem Gebuesch gesprungen :D
Wir fuhren auch in ein Dorf am See, um nochmal die Hippos, diesmal ganz nahe zu sehen. Dabei wollte mich mal wieder ein Afrikaner heiraten – Abit weiss die ganze Geschichte, da sie sich auf Luganda unterhalten haben und er mit ins Gespraech eingestiegen ist und er hatte wahnsinnig Spass dabei, die Geschichte zum Besten zu geben bis ich ihn endlich zum schweigen gebracht habe, denn alles wollte ich gar nicht wissen… Das war dann der Spass Abits und Thomas mich damit immer wieder aufzuziehen :P

So, nun zu dem witzigen Elefant: Der stand da so einsam rum und wir fotografierten ihn und Jolien meinte, sie will ihn adoptieren. Daraufhin setzte sich der Elefant in Bewegung und kam immer naeher zu uns ran. Wir standen natuerlich ausserhalb des Autos und beobachteten wie er sich uns immer mehr naeherte: “He`s coming, he`s coming!” Was fuer eine Wirkung diese Worte haben. Wir fanden uns zu 5. auf der 3er Sitzbank wieder und konnten deshalb die Tuer nicht schliessen. Als uns das Desaster (und der entfernte Elefant) bewusst wurde, konnten wir gar nicht anders als zu lachen. Ganz besonders, nachdem wir feststellten, wer die meiste Panik gehabt hatte: Unser Guide hatte sich als erstes ganz nach hinten ins Auto gerettet :D

Den Nachmittag verbrachten wir dann noch am nahe gelegenen Salzsee und fuhren dann wieder zurueck nach Fort Portal, wobei wir jedoch einen Fotostopp am Aequator einlegten sowie einne Zwangsstopp in Kasese, da wir einen platten Reifen hatten. Als wir noch in einem kleinen Dorf an den Staenden einkauften mussten Soetkin und ich vor einem betrunkenen Mann fliehen, der uns heiraten wollte und kaum im Auto (waehrend wir noch auf Abit warteten) mussten wir uns von einem Afrikaner anhoeren, dass wir for free essen, weil wir nicht den Acker umgraben :P

Schon mal Schimpansen in freier Wildbahn gesehen?!


Matt, Soetkin, Jolien und ich liehen uns das Auto von Father Tom und machten uns auf den Weg Richtung Crater Lakes – davon gibts ziemich viele, doch unser Ziel war einer, andem wir in einer suessen Banda (afrikanische Huette) schlafen konnten. Die black and white Colobus Monkeys lieferten uns auch ein witziges Schauspiel, in dem sie von einem Baum auf den Boden huepften und direkt vor unseren Fuessen zum naechsten Baum rasten und auf diesen kletterten.  Von dort aus fuhren wir zu einem Wasserfall – nun gut, wir versuchten dort hinzufahren, doch nach 3 maligen Hin und her ueber nicht vorhandene Strassen (Strasse wird hier was bezeichnet, was mehr Aehnlichkeit mit nem ausgetrockneten Flussbett als ner Strasse gemeinsam hat) wobei wir von einem Mann verfolgt wurden, der wollte, dass wir ihn fotografieren und ihm dafuer Geld geben (was wir verweigert haben, wodurch er nur noch aufdringlicher wurde :D) beschlossen wir dann doch mal an dem Campground nachzufragen wo der Wasserfall ausgeschrieben war. Und siehe da: Man brauchte einen Guide. Aber ohne den haetten wir das auch niemals gefunden! Man musste naemlich erst durch eine Bananenplantage wander, dann entlang wunderschoener greener Teefelder mit Blick auf die Rwendzori Mountains und schliesslich einen steilen Abhang hinunter bis man schliesslich am Wasserfall ankam. Das beste? Man konnte da drunter stehen und sich eine angenehme Naturdusche goennen! Eine Wohltat bei dieser Hitze!

Am naechsten Morgen machten wir uns sehr frueh auf den Weg, denn unser Ziel war der eine Stunde Fahrt entfernte Kibale Nationalpark, in dem wir um 8 Uhr den Chimptrack starten wollten, was wir trotz Kuheskalation auf dem Weg (es gibt davon ein Video) puenktlich schafften und uns mit einem Guide und einem englischen Paerchen auf in den Regenwald machten und die Schimpansen auch fanden (was keine Garantie gewesen war). Doch man muss sich vor denen ganjz schoen in Acht nehmen! Die sitzen da in ihrem Baum und auf einmal kommt ein Wasserfall oder was anderes geflogen :D
Wir folgten einem Schimpansen, der zur Verstaendigung auf einen speziellen Baum schlagen, der dann ein dumpfes lautes Geraeusch erklingen laesst. Ein Schimpanse lief ca 30 cm an Soetkin und mir vorbei!
Wir beobachteten dann auch noch einen Affen, der das innere eines Baumstammes ass.  War ziemlich spannend, die menschenaehnlichen Tiere in ihrem natuerlichen Lebensraum zu beobachten!

Auf dem Rueckweg wollten wir uns an einem See niederlassen, doch natuerlich war wieder mal alles Privatbesitz. Doch der Besitzer war nett und meinte, wir koennen zu ihm zum essen kommen, wenn wir ihm ne Kleinigkeit zahlen und so machten wir uns auf zu seinem Haus. Er war garantiert kein armer Afrikaner, denn er besass ein riessiges Haus mit einem noch groesseren Garten. Und wollte mich gleich dabehalten. Jolien meinte, sie kommt mich dann in 15 Jahren besuchen, wenn ich als gute Hausfrau da mit meinen 14 Kindern sitze. Ich hab da drauf dann doch mal gerne verzichtet :D

FORT PORTAL


Ich war dann also im Yes-Hostel, was schlicht ist, aber ueber den Luxus verfuegt, den sich ein Rucksackreisender nur wuenschen kann: sauberer Sanitaerbereich mit WARMEN Duschen, ein Book Exchange; ein kostenloser Computer (welcher jedoch unglaublich langsam war dass selbst bolivianische Computer dagegen sprinteten – ausserdem war so oft Stromausfall, dass er eigentlich nutzlos war :D) sowie eine Kueche und ein Bereich zum Waesche waschen! Was will man mehr?! Andere Reisende… Die waren hier jedoch rar. Doch ich freundete mich mit Phiona, der Tochter der Hostelbesitzerin an, die genauso alt ist wie ich.
Am 2. Tag, den ich in Fort Portal war kam David. David ist ein Missionar aus Texas, der vor ein paar Tagen nach Uganda gekommen war und er sprach mich am Hostel an. Er war gerade die Einfahrt in den Hostelgarten (von dem aus man uebrigens einen tollen Blick auf die Rwendzori Berge hat) gekommen, als ich etwas aus meinem Zelt holte und wir unterhielten uns woraufhin er mich einlud, in den kommenden Tagen doch mal ihn und seinen indischen Freund besuchen zu kommen.
Tags drauf machten Phiona und ich uns dann zu den Amabeere Hoehlen auf – mit einem Boda. Gut, dass man zwar mit einer Afrikanerin unterwegs ist, die jedoch auch keine Ahnung hat, wohin wir denn muessen. Und dankenswerterweise unser Fahrer auch nicht – was er aber erst zugab, als wir mitten im Nirgendwo auf einem Trampelpfad standen nachdem wir zuvor ueber matschige Trampelpfade geholptert waren und bei jedem steileren Stueck absteigen mussten, damit es das Motorrad ohne umzukippen nachoben schafft. War ziemlich witzig. Naja, wir standen dann da so und ein einheimischer erklaerte uns, dass wir nur dem Pfad folgen braeuchten und dann waeren wir am Ziel. Aha. Nach nochmal ca einer halben Stunde laufen, mit Raetselraten,  wo den der Pfad geblieben ist kamen wir tatsaechlich an. Und dann wollte die gute Frau doch tatsechlich 25 000 Shillings von mir , weil ich ein Mzungu bin. Spinn ich, 8 Euro zu zahlen nur um Hoehlen zu sehen? Nach ein bisschen diskutieren und ihr bestatigen; dass ich wirklich kein Ami bin ging sie um 10 000 Shillings runter. Zwar nicht mein Wunschpreis, aber immerhin 3 Euro weniger. Die Hoehlen waren nicht besonders spektatkulaer aber es war witzig hinter einem Wasserfall zu stehen
J
Auf dem Rueckweg sahen wir uns noch einen Kratersee (von denen es hier unglaublich viele gibt) an und machten uns dann auf den Fussmarsch, wobei wir an der Universitaet “Mountains of the Moon” mitten im nichts vorbeikamen, wo Phiona David entdeckte; der uns zu seiner Biblestudy einlud, die sofort begann. Also lauschten wir seinen Ausfuehrungen ueber eine gute Beziehung mit Jesus und lernten die anderen Studenten kennen.
Dann stiegen Phiona und ich in den Universitaetsbus, der uns ruckelnd zurueck nach Boma brachte. Und abends lud mich David ein, mit ihm und Mervin (dem Inder) zu essen, was echt nett war. Und danach schauten wir uns noch einen Film an, wo sie auch ihre Nachbarn einluden: Eine Schwedin, Sara, aus der Nachbarwohnung sowie zwei belgische Maedls aus der unteren Wohnung – Soetkin und Jolien – die hier gerade ihr Praktikum im Krankenhaus machen, da sie in ihrem letzten Ausbildungsjahr fuer Krankenschwester sind und Matt, Soetkins Freund, der gerade zu Besuch ist.
2 Tage spaeter hab ich David und Mervin nochmal besucht und da kam Soetkin hoch um nach Milch zu fragen und lud mich ein, doch bevor ich gehe bei ihnen vorbei zu schauen. Und das tat ich dann auch und waehrend ich mich mit ihnen unterhielt kamen wir darauf, dass ich jetzt gehen muesse, bevor es dunkel wird, da ich auch noch mein Zelt vom Wasser befreien musste (Regenzeit und bolivianisches Zelt ist keine so gute Kombination – die Naechte davor hatte mir Phionas Mutter netterweise erlaubt, im “Aufenthaltsraum” mein Zelt aufzustellen). Da meinte Jolien, dass ich gern bei ihnen schlafen koenne, wenn ich will, da sie noch ein extra Bett haben. Nichts lieber als das! Ich holte mir also schnell meine Uebernachtungssachen aus dem Zelt und dann kochten wir gemeinsam (wobei ich mir ziemlich boese in den Finger schnitt – belgische Messer sind scharf! Wie die Verletzung genau aussah erspar ich euch lieber, selbst die Krankenschwestern waren verzweifelt was sie denn tun sollten und ich hab jetzt 3 Wochen spaeter immer noch ein deutliches Zeichen der Verletzung – aber es hat sich wenigstens nicht infiziert, wovor ich hier in Afrika doch ein bisschen Panik hatte)
Und dann blieb ich. Irgendwie hatte sich das so ergeben.
Am Tag nach meiner ersten Nacht bei den Belgiern gingen wir mit Sara und nem kenianischen Freund von ihr zum See Saka in der Naehe der Uni. Doof nur, dass es genau dann mega zu regnen anfing als wir ausserhalb des kleinen Dorfes mitten im Nichts waren. Klatschnass ist gar kein Ausdruck fuer das was wir waren
J
Als wir wieder an die Uni kamen und gerade ueberlegten, wie wir denn jetzt am besten zurueck nach Boma (das Viertel in dem wir in Fort Portal wohnen) kommen koennen, trafen wir 2 belgische Jungs – Thomas und Dennis – die hier gerade fuer nen Monat studieren und uns zum Abendessen einluden. Dann erklommen wir noch einen Kraterhuegel von dem aus man einen wahnsinnig schoenen Ausblick auf den See Saka hatte und fuhren dann mit dem rumpelnden Unibus wieder zurueck.

Der Abend mit Thomas, Dennis, Abit (ein Ugander der 6 Monate in Belgien studiert hat und fuer Thomas und Dennis Projekt “verantwortlich” ist) sowie Devine (eine Freundin Abits die gerade aus Kampala zu Besuch war) sollte einer von vielen werden und wir hatten ziemlich viel Spass waehrend Dennis versuchte uns Salsaunterricht zu geben :D

Es ist so unglaublich viel passiert hier, ich weiss echt nicht, wie ich es in Kurzform verpacken soll. Wir unternahmen fast taeglich was mit dne Jungs und ich durfte mir als einzige Deutsche ziemlich viele Deutsch”feindliche” Witze von Thomas und Abit anhoeren, die aber ehrlicherweise meist ziemlich witzig waren. Ich kam sogar zu der Ehre, dass sie mich als einzig nette Deutsche bewerteten und mich nach Belgien zum studieren entfuehren wollen :D Hollaendisch bzw flaemisch ist wirklich gar nicht so schwer, ich ueberraschte sie immer wieder, indem ich mich in ihre Gespraeche mit einbrachte – naja, auf englisch dann, denn sprechen kann  ichs noch nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr.
Wir hatten auch 2 mal ein Barbecue und das erste Mal waren unglaublich viele Deutsche
da, die hier volunteeren. Arrogante Deutsche, die nur unter sich blieben und deutsch redeten. Und natuerlich alle bayernfeindlich waren… Was die Belgier nun wieder als Anlass nahmen, mich als Belgierin aufzunehmen J

Auch besuchten wir Father Tom, ein Priester, der fuer Soetkin und Jolien hier verantwortlich ist und mit einer Inderin verheiratet ist. Deren 2 kleinen Kinder sind unglaublich suess!

Und wir waren bei den Suedkoreanern, die auch im selben Gebaeude wohnen wie wir, zum essen eingeladen. Jolien und ich mussten uns ziemich zusammen reissen, nicht dauernd zu lachen, denn alles was wir erzaehlten wurde von einem langen “oooooohhhh” der 3 asiatischen Maedls begleitet :D Aber sie sind unglaublich nett und das Essen war richtig lecker!
Wir unternahmen auch einige Ausfluege gemeinsam: